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Nach dem Pokalfieber nun das DFB-Pokalfieber!
„Wir sind Villingens Angstgegner“, hatte Rielasingens Spieler Christoph Matt vor dem südbadischen Pokalendspiel in einem Interview angekündigt. Und sein Trainer Michael Schilling hatte noch einen draufgesetzt: „Der FC08 Villingen hat mehr Druck als wir.“ Natürlich gehören solche psychologischen Spielchen vor so einer wichtigen Partie irgendwie dazu. Das wussten die Schwarz-Weißen auch, als der Finaltag der Amateure in der Pfullendorfer Geberit Arena vor der stattlichen Kulisse von 3.085 Zuschauern anstand. „Und letztlich stimmt es natürlich auch. Nachdem wir im Vorjahr leichtfertig das Pokalfinale gegen Linx weggeschenkt hatten, war der Druck schon groß. Doch dem haben wir standgehalten“, freut sich Sportvorstand Arash Yahyaijan.
Und wie! Davon, dass man vor dem seit Oktober 2018 ungeschlagenen Tabellenführer der Verbandsliga Südbaden etwa Angst gehabt hätte, war über 90 Minuten nichts, aber auch gar nicht zu spüren. Respekt war vorhanden, das merkten die Zuschauer bereits in der etwas zaghaften Anfangsphase. Für die Nervenstärke der Nullachter sprach an diesem Tag aber, dass sie nach dem Führungstreffer von Kapitän Benedikt Haibt, der an diesem Tag wieder ein enormes kämpferisches und spielerisches Pensum absolvierte, und dem postwendenden Ausgleich sich nicht aus der Ruhe bringen ließen. Die Mannschaft von Trainer Jago Maric sammelte sich und erhöhte in der zweiten Halbzeit den Druck und gewann folgerichtig hochverdient mit 3:1.
Einer, der mit dem FC08 schon viele Höhen und Tiefen durchlebt hatte, freute sich besonders. Betreuer und „Mädchen für alles“ Werner Felgenhauer. Als er den südbadischen Pokal in den Händen hielt, den ein ARD-Kommentator ironisch als „Vase mit Goldrand“ bezeichnete, wollte er ihn überhaupt nicht mehr hergeben. Und die Lachfalten wollten schier nicht mehr aus dem Gesicht des FC08-Urgesteins weichen.
Es dauerte nicht lange nach der Pokalübergabe, da wurde schon darüber spekuliert, wer dem FC08 Villingen nun in der 1. Runde des DFB-Pokals zugelost werden könnte. Zumal die Auslosung im Rahmen der ARD-Sportschau bereits am Samstag, 15. Juni, im deutschen Fußballmuseum in Dortmund stattfinden wird. „Bayern München“ und „Borussia Dortmund“ waren die meistgenannten Wunschclubs. Und schon wurde darüber diskutiert, ob man dann das Spiel, das zwischen dem 9 und 12. August stattfinden wird, in der MS Technologie Arena austragen sollte oder im Falle eines ganz großen Gegners wieder ins 24.500 Zuschauer fassende Schwarzwald-Stadion nach Freiburg oder gar nach Stuttgart umziehen sollte. Während FC08-Präsident Leo Grimm spontan im heimischen Friedengrund spielen wollte – egal wie der Gegner dann heißen würde – plädierte Marketingvorstand Armin Distel im Falle von Bayern München für das Stuttgarter Daimlerstadion. Doch die liebste Konstellation, das konnte man im Fanlager des FC08 schnell ausmachen, lautete: einen machbaren Gegner zugelost bekommen, ihn in der heimischen MS Technologie Arena schlagen, um dann in Runde 2 auf einen attraktiveren Gegner zu treffen.
Was die MS Technologie Arena anbelangt, gibt Architekt und FC08-Beiratsvorsitzender Andreas Flöß für die Erstrundenpartie im DFB-Pokal jedenfalls schon mal grünes Licht. „Wir werden bis dahin die Regionaliga- und damit auch DFB-Pokal-Tauglichkeit hergestellt haben“, betont er. „Sogar Flutlicht werden wir bis dahin haben.“ Doch ein neuralgischer Punkt ist momentan noch das Fassungsvermögen. Das wurde vor einigen Jahren wegen baulicher Mängel auf 4.999 Zuschauer abgesenkt – viel zu wenig für den DFB-Pokal. Deshalb befindet sich Andreas Flöss nun schon in Gesprächen mit der Stadt, um diese Zahl wenigstens für dieses eine Spiel deutlich nach oben heben zu können. Dies natürlich auch vor dem Hintergrund der zum Teil dann abgeschlossenen Modernisierungsmaßnahmen.
Ein gutes Omen ist in diesem Zusammenhang vielleicht, dass Mannschaft und Vorstand nach dem Pokalsieg in Pfullendorf mit Bürgermeister Detlev Bürer, der beim Finale live vor Ort in Pfullendorf mitgefiebert hatte, und mit Oberbürgermeister Jürgen Roth, der terminbedingt erst bei den Feierlichkeiten in der Färberstraße dazu stieß, anschließend gemeinsam ausgelassen feierten.
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