Es war eigentlich alles angerichtet. Mehr als 1.000 Villinger Anhänger waren nach Emmendingen gereist – viele davon in Fanbussen. Die 08er waren vor 2.351 Zuschauern im Elzstadion hochmotiviert. Doch am Ende reichten bei sengender Hitze die Körner nicht mehr, um einen Rückstand zu drehen. Im Gegenteil. In der Schlussoffensive fielen noch zwei weitere Treffer für den SV Oberachern zum 3:0-Enstand.

Diese Niederlage schmerzte den zahlreichen FC 08-Anhang, die Mannschaft und die Vereinsverantwortlichen. Umso mehr, da man das Gefühl hatte, dass der SV Oberachern es immer wieder schaffte, den 08ern ihr Spiel aufzudrücken. Das sonst gefällige Kombinationsspiel der Villinger blitzte viel zu selten auf. Stattdessen verwickelten die Oberacherer die Schwarzwälder immer wieder in bissige Zweikämpfe und versuchten durch lange Pässe immer wieder hinter die Abwehrkette zukommen.

In der 1. Halbzeit konnte der FC 08 zumindest für sich in Anspruch nehmen, das Gros der wenigen Torchancen für sich verbuchen zu können. Die größten Gelegenheiten für die Schwarz-Weißen vergaben Boulachab in der 5. Minute, Frederick Bruno per Kopfball in der 24. Minute nach einem Eckball sowie vor allem Tevfik Ceylan mit einem brandgefährlichen Schluss in der 35. Minute, der nur haarscharf am Pfosten vorbeistrich. Der SV Oberachern, der sich zunächst vor allem darauf zu konzentrieren schien, hinten kompakt zu stehen, kam nur selten vor das Villinger Tor. Nur Stefotic in der 10. Minute und Nico Huber nach einer gefälligen Kombination in der 30. Minute sorgten für Gefahr für das Tor von Denis Klose. Zum Ende der 1. Halbzeit hatte man das Gefühl, dass die 08er wieder mehr Zugriff aufs Spiel hatten. Vermutlich war dies auch der Grund, warum Reiner Scheu in der Halbzeit nichts an der Formation veränderte.

Doch das Spiel änderte sich leider zu Ungunsten der 08er. Ausgerechnet der an diesem Tag leider insgesamt blasse und wirkungslose Ibrahima Diakité vertändelte einen Ball. Nico Huber wurde in stark abseitsverdächtiger Position bedient und besorgte das 1:0 für den SVO. Nun wurde es richtig schwer für den FC 08. Und das Spiel war nun noch mehr nach dem Geschmack des SV Oberachern. Dieser kam nun zu mehr Chancen. Sowohl Ludwig als auch Huber waren zu wenig präzise, um schon die Vorentscheidung zu besorgen. Dann die Schlüsselszene des Spiels. Tevfik Ceylan schickte Ibrahima Diakité auf die Reise, dieser wurde in der 71. Minute direkt freistehend vor dem Tor von hinten von Nathan Recht umgerempelt. Doch der Pfiff von Schiedsrichter Ebe fiel zur Überraschung der meisten Zuschauer unverständlicherweise aus.

Der Rest des Spiels ist schnell erzählt. Der FC 08 schaffte keine zwingenden Aktionen mehr in Richtung Oberacherer Tor. Der SVO kam durch Fritz in der 90. und Barnick in der 4. Minute der Nachspielzeit gegen nun völlig offen spielende Villinger zum 3:0. Das Ergebnis stellte den Spielverlauf nun natürlich völlig auf den Kopf. Und am Ende rätselten die Villinger Anhänger etwas darüber, warum Reiner Scheu bei dieser Gluthitze mit Stürmer Dominik Emminger nur eine frische Kraft in der Schlussphase brachte.

Trotz der umstrittenen Schiedsrichter-Entscheidungen, die leider in diesem Fall eine große Wirkung hatten, war es am Ende ein verdienter Pokalsieg für den SV Oberachern. Der Rekordpokalsieger ging diesmal leer aus.

FC 08 Villingen: Klose, Liserra, Busam, Bruno, Boulachab, Pintidis (69. Emminger), Zeiser, Alihoxha, Albrecht, Diakité, Ceylan.

SV Oberachern: Redl, Fritz (90. + 2 Zwick), Güzelcoban, Durmus (88. Barnick), Gueddin, Stefotic (77. Knobelspies), Huber, Leberer, Recht, Ludwig, von Nordheim.

Tore: 0:1 Huber (55.), 0:2 Fritz (90.), 0:3 Barnick (90. +4).

Schiedsrichter: Stefan Ebe (Kluftern); Assistenten: Mathias Heilig (Klettgau) und Dario Litterst (Mühlhausen-Ehingen). Zuschauer: 2351.