Von Michael Eich

Eine weitere FC 08-Legende, die in diesem Jahr einen ganz besonderen Geburtstag feiern durfte, stellen wir in der 4. Adventswoche vor: Gerd Büker. Der ehemalige, torgefährliche 08-Stürmer wurde am 24. Oktober stolze 85 Jahre alt.

Für die Nullachter sollte es sich als Glücksfall herausstellen, dass der gebürtige Westfale Anfang der 50er Jahre nach Villingen kam. Erst spielte er in der Jugend des VfB Villingen, wechselte dann schnell zum FC 08. Dort fiel Hans Neumeier, dem Trainer der ersten Garnitur, gleich das große Talent des 17jährigen auf. Kein Wunder, durfte der pfeilschnelle, bewegliche und eminent torgefährliche Stürmer bereits mit 17 Jahren in der ersten 08-Mannschaft spielen. Die kämpfte damals in der dritthöchsten Spielklasse, der Schwarzwald-Bodensee-Liga, um Punkte.

Es sollte der Beginn einer besonderen Karriere werden, die Gerd Büker noch lange über seine aktive Zeit hinaus bis heute mit unserem Verein verbindet. Der talentierte Angreifer avancierte dann bereits in seinem ersten aktiven Jahr in der Saison 1956/57 nicht nur auf Anhieb zum Stammspieler, sondern mit 14 Treffern zum erfolgreichsten 08-Torschützen. Obwohl die 08er in den darauffolgenden Spielzeiten, als Trainer Neumeier nach der Saison 1957/58 den Verein verließ, große Probleme hatten und sogar einmal nur knapp dem Abstieg entgingen, blieb Gerd Büker dem Verein treu. Das sollte sich letztendlich auch für ihn auszahlen. Denn Neumeier kam 1961 zurück und er stellte um Kapitän Robert Nies eine Mannschaft zusammen, die auch dank ehrgeiziger Talente Jahr für Jahr stärker wurde. Auch Gerd Büker gab mächtig Gas. In der Saison 1960/61 traf er gegen den FC Konstanz beim 9:1-Sieg rekordverdächtige fünf Mal. In der Runde 1963/64 setzte der Mann mit dem harten Rechtsschuss als torgefährlichster 08-Angreifer gleich 20 Bälle ins gegnerische Netz.

In der Saison 1965/66 wurde der Meistertitel in der Schwarzwald-Bodensee-Liga nach einem 2:2 beim FC Tuttlingen und der anschließende sensationelle Aufstieg durch ein 2:2 gegen Normannia Gmünd in die Regionalliga Süd zum Höhepunkt seiner Karriere. Zwei Spielzeiten lang erlebte Gerd Büker in 30 Partien Schlachten vor meist großer Zuschauerkulisse gegen Mannschaften wie die Offenbacher Kickers, Freiburger FC, Stuttgarter Kickers, Bayern Hof, Darmstadt 98 oder die SpVgg Fürth mit. Dann ließ sich für ihn der hohe zeitliche Aufwand bei viermaligem Training nicht mehr mit seinem Beruf in einer Villinger Druckerei unter einen Hut bringen. Er wechselte noch für zwei Jahre zum Lokalrivalen SC Schwenningen, um schließlich wieder zum FC 08 zurückzukehren.

Dort spielte er dann noch in der AH und der Traditionself. Ebenso trainierte er erfolgreich Jugendteams der 08er und ebenso die zweite Mannschaft. Unter ihm errangen 1981 die B-Junioren mit seinem Sohn Frank, der ebenfalls lange beim FC 08 spielte, den südbadischen Meistertitel. Auch heute noch lässt sich der einst erfolgreiche Stürmer, der mit seiner Frau Traudl bereits über 60 Jahre verheiratet ist, fast kein Spiel seines langjährigen Clubs im Friedengrund entgehen und denkt dort gerne an seine erfolgreiche Zeit zurück.

Auf Fotos zu sehen sind: 

– Foto oben: Gerd Büker (Zweiter von rechts) im schwarz-weißen Dress in einem 08-Spiel bei den Stuttgarter Kickers im November 1966. Links daneben Günther Reinders.

– Foto unten: Vor dem Anpfiff beim Freiburger FC in der Saison 1967/68 ist Gerd Büker (Vierter von rechts) im 08-Team dabei.

– Foto ganz unten:Gerd Büker (stehend Dritter von links) im legendären Meisterteam der Saison 1965/66.