Was für eine Dramatik, was für eine Willenskraft. Der FC 08 Villingen besiegt auswärts per „last minute“ den Traditionsverein VFR Mannheim und bleibt sowohl Spitzenreiter SG Sonnenhof Großaspach als auch dem Göppinger SV auf den Fersen.
Dabei hätten die Villinger gegen starke Mannheimer die Partie deutlich früher für sich entscheiden können. Denn bereits in der 5. Minute zahlte sich aus, dass Stürmer Dominik Emminger (Foto: Marc Eich), bester Scorer der U21, in die Stammelf aufgerückt war. Der bedankte sich mit einem satten Schuss von der Strafraufgrenze und seinem Treffer zum 0:1 für das Vertrauen des Trainerteams. Danach waren die Villinger sehr geschickt darin, den Ball weit vom eigenen Tor wegzuhalten. Der VFR bemühte sich mit ansehlichem Kombinationsspiel durchaus um Dominanz, ohne allerdings zu allzu großen Torchancen zu kommen. Lediglich Hassan Amin für die Mannheimer nach einer halben Stunde und Marcel Sökler für die Gäste hatten gute, weitere Einschussmöglichkeiten.
Nach der Pause änderte sich nicht viel daran, dass es dem VFR weiterhin kaum gelangt, torgefährlich vor FC 08-Torhüter Dennis Klose aufzutauchen. Ganz anders die Gäste aus dem Schwarzwald, die nun ein ums andere Mal das vorentscheidende 0:2 auf dem Schlappen hatten. Zunächst verpasste dies Samet Yilmaz in der 57. Minute nach schöner Vorarbeit von Marcel Sökler. Dann war es Marcel Söker, der in der 77. Minute die größte Chance des Spiels hatte, doch sein Schuss wurde gerade noch vom Mannheimer Innenverteidiger Djengoue von der Torlinie gekratzt. Es war für die 08er zum Haareraufen.
Zumal der eingewechselte Albin Sahiti mit einem Vollspann-Schuss nach Vorlage von Sanyang doch noch in der 90. Minute in die Villinger Maschen zum 1:1 einnetzte und die meisten der nur 250 Zuschauer im Rhein-Neckar-Stadion zum Jubeln brachte. Doch in der Nachspielzeit gab es einen Freistoß für die 08er. Marcel Sökler machte es diesmal perfekt, versenkte den Ball im rechten unteren Eck, ließ die Villinger jubeltechnisch eskalieren und sorgte für ein Mannheimer Gefühlschaos.
„Mannheim hatte mehr Ballbesitz und war ingesamt dominanter“, analysierte anschließend FC 08-Sportvorstand Denis Stogiannidis anerkennend. „Wir haben den Kampf angenommen und über 90 Minuten den nötigen Einsatz gezeigt. Wir wollten die Punkte unbedingt mitnehmen.“