Personell immer noch dezimiert musste sich der FC 08 Villingen in einer weiteren englischen Woche den Stuttgarter Kickers am Ende verdient mit 0:2 geschlagen geben. Erfreulich war an diesem Abend aber, dass erstmals in der Saison die 1.000er-Marke bei den Zuschauern in der MS Technologie-Arena geknackt wurde.
Die Woche hatte bei den Gästen turbulent mit einem Trainerwechsel begonnen. Ramon Gehrmann hatte kurzfristig den Cheftrainer-Posten räumen müssen, U19-Trainer Mustafa Ünal war nachgerückt. Ob es an dem Trainer-Tausch lag, sei dahingestellt. Jedenfalls legten die Kickers von Anfang an druckvoll los, ohne jedoch zunächst Gefahr auf das Tor von FC 08-Keeper Andrea Hoxha auszuüben. Etwas unglücklich für die Nullachter, dass ausgerechnet die erste echte Chance der Gäste zum Gegentor führte. Kapitän und Torjäger Mijo Tunjic verarbeitete einen harten Flachpass an der Strafraumgrenze schnell und kompromisslos. Die Nullacht-Innenverteidigung stand nicht eng genug. Und so landete der trockene Flachschuss von Tunjic unhaltbar für Hoxha zum 0:1 im Tor der Schwarz-Weißen. Dieser Treffer schien den Gästen aus Degerloch erst recht Auftrieb zu geben. Die Kickers blieben weiter druckvoll, allerdings ohne ganz große Chancen herauszuarbeiten. Tunjic erzielte zwar einen weiteren Treffer in der 24. Minute, doch dieser wurde wegen Abseits zu Recht nicht anerkannt. Der FC 08 verzeichnete auf der Gegenseite eine Chance durch Leon Albrecht. Und trotz der Kickers-Überlegenheit hätte die Partie in der 30. Minute einen komplett anderen Verlauf nehmen können. Erich Sautner bediente von halb rechts mit viel Übersicht Nezad Plavci am Fünf-Meter-Raum, der zunächst mit seinem Abschluss scheiterte, am Nachschuss aber klar regelwidrig gehindert wurde. Rätselhaft, wieso der manchmal etwas überforderte Schiedsrichter Timo Bugglin die Szene laufen ließ, obwohl er nur wenige Meter entfernt stand. 
Der beste Stuttgarter an diesem Tag, der erst 19-jährige Mohamed Baroudi, scheiterte in der 48. Minute am glänzend aufgelegten Villinger Schlussmann Hoxha. Mit der Einwechslung von Volkan Bak in der 58. Minute zeigte FC 08-Cheftrainer Marcel Yahyaijan an, dass man nun versuchen wollte, mehr Druck auf das Kickers-Tor auszuüben. Dieser blieb allerdings überwiegend aus. Gefahr gab es allenfalls nur bei Standardsituationen. Ansonsten verstanden es die Kickers immer wieder, sich nicht von den Nullachtern überraschen zu lassen. Sie liefen die FC 08-Angriffe hoch an und unterbanden das sonst so erfolgreiche Umschaltspiel der Schwarz-Weißen. Bezeichnend am Ende, dass eben jener Mohamed Baroudi seine Leistung mit einem fulminanten Lauf über den halben Platz der MS Technologie-Arena und mit einem platzierten Schuss an den Innenpfosten krönte. Das 0:2 in der 88. Minute. Dass sich anschließenden hemmungslosen Jubeltrauben bildeten, zeigte zum einen, wie große der Respekt vor dieser Partie beim FC 08 gewesen sein muss. Zum anderen, wie hoch der Druck auf den „Blauen“ lastet. Fest steht: Es war der erste Sieg der Stuttgarter Kickers in der MS Technologie-Arena, die bisher noch kein so gutes Pflaster für den ehemaligen Zweitligisten war. „Die erste Halbzeit war bei uns heute nicht so gut. In der zweiten Halbzeit habe ich eine klare Leistungssteigerung gesehen. Dennoch hat uns vorne die Durchschlagskraft gefehlt. Der Sieg geht insofern am Ende in Ordnung“, konstatierte FC 08-Cheftrainer Marcel Yahyaijan und verwies noch mal darauf, dass gerade ein Mittwochsspiel gegen eine so professionell trainierende Mannschaft extrem schwierig für sein Team sei. „Bei uns kamen heute einige Spieler zu spät, weil sie noch arbeiten mussten, während die Kickers-Spieler heute Morgen vermutlich noch trainiert haben und sich in Ruhe auf dieses Spiel vorbereiten konnten“, veranschaulichte Yahyaijan die Unterschiede. Tore: 0:1 (10. Minute) Tunjic, 0:2 (88.) Maroudi. Zuschauer: 1020.