Der FC 08 Villingen überzeugte auch beim Südbaden-Derby beim SC Freiburg II im Dreisamstadion und schrammt hauchdünn am dritten Sieg vorbei. Erst in der Nachspielzeit kassierten die 08er den unverdienten Ausgleich.
Dabei waren die Villinger bilderbuchmäßig in die Partie gestartet. FC 08-Youngster Karlo Kuranyi war nach einem Umschaltmoment auf und davon und zimmerte den Ball unhaltbar für den Freiburger Schlussmann Jantunen unter die Latte. Gerade mal 14 Sekunden waren da gespielt. Was für ein Auftakt für die Gäste aus dem Ostschwarzwald.
Die Freiburger brauchen vor 2.540 Zuschauern am Bundesliga-spielfreien Tag etwas, um sich von diesem Rückschlag zu erholen. Doch nach und nach kombinierten sie sich in Richtung Villinger Tor. Die erste Gelegenheit für die U23 des SC hatte Yann Sturm in der 6. Minute, der schon im Hinspiel geglänzt hatte. In der 12. Minute fehlten nur Zentimeter bei Fabian Rüdlin, um eine Flanke zum Ausgleich zu verwerten. In er 13. Minute die größte SC-Chance des ganzen Spiels: David Amegnaglo traf den Pfosten. Doch je länger das Spiel dauerte, umso mehr bekamen die Villinger die Partie in den Griff und hielten die Freiburger gut Weg vom eigenen Tor. Folgerichtig ging es mit einem nicht unverdienten 0:1 in die Pause.
Zunächst setzten die Freiburger nach der Pause Akzente. Bei einem Zweikampf zwischen Enrico Krieger und Yann Sturm im Strafraum forderten die Gastgeber vergeblich Elfmeter. In der 55. Minute köpfte Ruben Müller den Ball knapp neben das Tor. Doch das war’s dann auch schon wieder mit der Freiburger Offensivherrlichkeit. Auch danach machten es die 08er extrem clever. Verteidigten sehr gut, ohne sich nur einfach hinten einzuigeln. Er ist in der Schlussviertelstunde gab es wieder eine echtes Freiburger Offensivlebenszeichen. Und natürlich wieder zweimal durch Yann Sturm, der zunächst in er 76. Minute nur das Außennetz traf. Kurz darauf blockte ein 08er geschickt seinen Schuss. Doch jetzt schaffte es die U23 des SC Freiburg, etwas die Schlagzahl zu erhöhen. Marius Kaiser parierte zweimal glänzend gegen den eingewechselten Matthias Fetsch. In der 83. Minute hielt der glänzend aufgelegte Marius Kaiser gegen Louis Tober.
Es lief schon die Nachspielzeit und die 08er machten sich nun berechtigte Hoffnungen auf den dritten Dreier dieser Saison. Doch in der 1. Minute der Nachspielzeit brachte Noah Wagner den Ball per Kopf zum für die Freiburger etwas schmeichelhaften 1:1 über die Villinger Torlinie. Wie sagte es der unermüdlich rackernde FC 08-Torjäger Marcel Sökler (Foto: Leonie Heidinger / FC 08 Villingen) am Ende: „Das war für uns eine gefühlte Niederlage.“
Dennoch war FC 08-Cheftrainer Steffen Breinlinger anschließend stolz auf die Leistung seiner Mannschaft:
„Ein lachendes und ein weinendes Auge: Wenn du so lange führst, ist es schon schade, dass wir nur einen Punkt mitnehmen. Auf der anderen Seite hätten wir vor dem Spiel einen Punkt unterschrieben. Ich finde, wir haben mit unglaublich viel Herz und Leidenschaft gespielt.“
SC-Trainer Bernhard Weis lobte die Villinger nach dem Schlusspfiff:
„Die Villinger haben alles investiert und wirken für mich wie eine sehr homogene Mannschaft. Wenn sie zusammenhalten, werden sie noch den ein oder anderen Sieg holen. Das ist vielleicht ein Absteiger, aber das ist eine Mannschaft, die lebt.“
SC Freiburg II: Jantunen, Rüdlin, Marino, Besio (62. Fetsch), Wörner (72. Tober), Schopper, Sturm, Bouebari, Wagner, Amegnaglo (72. Čatak), Müller.
FC 08 Villingen: Kaiser, Brändle, Liserra, Pintidis, Krieger, Albrecht (74. Omicic), Cristilli, Derflinger, Heckmann (46. Kulu/88. Busam), Kuranyi (82. Spät), Sökler.
Tore: 0:1 Kuranyi (1.), 1:1 Wagner (90+1).
Schiedsrichter: Felix Ebert (Kirtorf). Zuschauer: 2540.