Der FC 08 Villingen blickt auf ein Jahr zurück, das gleichermaßen von sportlichen Erfolgen wie großen Herausforderungen geprägt war. In der Winterpause zog der Traditionsverein Bilanz und richtet den Fokus auf die kommenden Monate, die im Zeichen der sportlichen Neuausrichtung und wirtschaftlichen Konsolidierung stehen.
Überdehnung durch Doppelaufstieg und ein schwerer Schicksalsschlag
„Der Doppelaufstieg unserer U21 in die Oberliga und unserer ersten Mannschaft in die Regionalliga hat den Verein überdehnt und an seine Belastungsgrenzen gebracht“, erklärt Finanzvorstand Reinhard Warrle. Die Ursachen hierfür sind vielschichtig. „Zum einen konnten wir aufgrund der sportlich schwierigen Situation von Anfang an nicht die Zuschauerzahlen erreichen, die wir uns erhofft hatten. Zum anderen haben uns die gestiegenen Kosten und die zusätzlichen Aufwendungen durch den Doppelaufstieg stark belastet“, erläutert FC 08-Vorstand Armin Distel.
Ein schwerer Schicksalsschlag traf den FC 08 im November, als Präsident Dieter W. Haller völlig überraschend verstarb. Als Integrationsfigur und wichtiger Sponsor hinterließ er eine große Lücke im Verein. „Der Tod von Dieter war ein harter Schlag für den Verein. Er hatte große Visionen, und sein Verlust trifft uns menschlich wie auch finanziell sehr hart. Das mussten wir erst einmal verarbeiten“, so Marketingvorstand Distel.
Sportliche und strukturelle Herausforderungen
Die erste Mannschaft zeigte in der Regionalliga zwar in einigen Spielen ihr Potenzial, konnte jedoch wichtige Schlüsselspiele aufgrund unglücklicher Spielverläufe nicht für sich entscheiden. Zusätzlich wurden die Mannschaft und das Trainerteam von zahlreichen Verletzungen zurückgeworfen. Geschäftsführer Marcel Yahyaijan sieht die Probleme jedoch auch in einer unzureichenden Kaderplanung im Sommer begründet.
„In einer Liga, in der fast alle Clubs unter professionellen Bedingungen arbeiten, standen wir von Anfang an vor großen Herausforderungen. Durch die Unstimmigkeiten im Vorstand in den letzten zwei Jahren gab es viel Unruhe und gestörte Prozesse im Verein. Dank der Rückkehr von Marcel Yahyaijan als Geschäftsführer konnten diese weitgehend behoben werden. Aber bei unserer zukünftigen Ausrichtung wird es entscheidend sein, den finanziellen Aspekt besonders im Blick zu behalten“, erklärt Finanzvorstand Warrle.
Ein wesentlicher Bestandteil der zukünftigen sportlichen Neuausrichtung ist es, bei der Kaderplanung wieder verstärkt auf talentierte Spieler aus der eigenen Jugend und der Region zu setzen. Insbesondere soll auch die U21 wieder mit sehr jungen, talentierten Spielern besetzt werden.
Ungebrochener Kampfgeist
„Die gesammelten Erfahrungen aus der laufenden Saison sind wertvolle Bausteine für die Zukunft. Auch wenn der Klassenerhalt für beide Teams äußerst schwierig wird, werden wir bis zum Schluss nicht aufgeben. Die Teams werden in jedem Spiel alles geben, um das scheinbar Unmögliche möglich zu machen.“, betont Yahyaijan.