Der FC 08 Villingen zeigt eine taktisch wie kämpferisch starke Leistung und holt nach einem 0:1-Rückstand beim 1. CFR Pforzheim noch einen Punkt. Das hochverdiente 1:1 erzielte der kurz zuvor eingewechselte Joker Yannick Spät in der 85. Minute.
Der FC 08 begann sehr mutig in der Goldstadt. Bereits in der 2. Minute probierte es FC 08-Torjäger Marcel Sökler mit einem Kopfball, der aber zur sicheren Beute von Pforzheims Schlussmann Altmann wurde. Und nur eine Zeigerumdrehung später folgte die erste Großchance des Spiels. Gian-Luca Feißt schloss ab, aber der Ball landete leider nur am Außennetz.
Doch auch die Pforzheimer suchten ihr Heil früh in der Offensive. In der 9. Minute jagte Schick den Ball übers Villinger Tor. Die erste Großchance der Gastgeber ließ auch nicht lange auf sich warten. In der 10. Minute kam Lulic nach Vorlage von Schick zum Abschluss. Doch FC 08-Torhüter Andrea Hoxha war auf dem Posten.
Ab Mitte der 1. Halbzeit wurde Pforzheimer stärker und gefährlicher. In der 24. Minute jagte Durmus aus etwa 12 Metern den Ball knapp über die Latte des Villinger Tors. Pforzheim blieb nun am Drücker. In der 26. Minute traf Lulic nach schöner Einzelleistung zum zu diesem Zeitpunkt nicht unverdienten 1:0 für die Goldstädter.
Die 08er wollten aber keinesfalls mit einem Rückstand in die Pause gehen. In den letzten 10 Minuten vor dem Halbzeitpfiff drückte die Mannschaft von Cheftrainer Steffen Breinlinger noch mal auf den Ausgleich und kam auch zu kapitalen Chancen. In der 38. Minute zog Jonas Busam (Foto: Marc Eich) nach einer Eckballhereingabe von der Strafraumgrenze kompromisslos ab. Doch Pforzheims Schlussmann Altmann war in der richten Ecke und bekam den Ball zu fassen. In der 41. Minute dann eine noch größere Chance durch Villingens Edeltechniker Christian Derflinger, der aus 20 Metern Maß nahm. Der Ball zischte knapp am rechten Pfosten vorbei. Währen der 1. CFR Pforzheim jetzt kaum noch zu Entlastungsangriffen kam, hatte Gian-Luca Feißt in der 2. Minute der Nachspielzeit ebenfalls noch eine Großchance zum Ausgleich. Sein Kopfball senkte sich gefährlich, doch Altmann konnte den Ball mit den Fingerspitzen gerade noch über die Latte lenken. Spätestens jetzt wäre der Ausgleichstreffer verdient gewesen. Doch der Halbzeitpfiff beendete die Villinger Drangphase.
FC 08-Cheftrainer Steffen Breinlinger wechselte und brachte Kevin Müller für Gian-Luca Feißt. In der 53. und in der 55. Minute landete der Ball jeweils im FC 08-Tornetz. Doch das Schiedsrichtergespann entschied jeweils auf Abseits. Die erste Großchance der 2. Halbzeit besaß der Pforzheimer Stürmer Lulic, der aus etwa 8 Metern zum Abschluss kam. Andrea Hoxha rettet in höchster Not und hielt seine Mannschaft im Spiel. Eine Schlüsselszene.
Je mehr die 2. Halbzeit dauerte, um so größer wurden die Spielanteile der Schwarz-Weißen. Mit den Abseitstoren ging es kurios weiter. Denn in der 67. reihte sich auch der Pforzheimer Poretella noch in die Liste der Abseits-Torschützen ein. Die Villinger standen jetzt zunehmend hoch und spielten auf Abseits. Kein ungefährliches Spiel, aber notwendig, um noch etwas Zählbares aus der Goldstadt mitzunehmen.
Die Partie ging in die entscheidende Phase. In der 80. Minute verpasst Causevic es, von Strafraumgrenze für Pforzheim alles klar zu machen – doch sein Ball landete in den Armen des starken Villinger Schlussmannes Andrea Hoxha. Jetzt drückten die 08er mit aller Macht auf den Ausgleich. Und sie erzwangen ihn förmlich. In der 85. Minute eine brandgefährliche Situation für die Gastgeber: ein Freistoß in zentraler Position vor der Strafraumgrenze. Christian Derflinger zirkelte den Ball in die Gefahrenzone, er wurde abgefälscht. Torhüter Altmann konnte per Reflex nur nach vorne klären. Und der gerade eben erst eingewechselte Villinger Nachwuchsspieler Yannick Spät sorgte mit seinem Jokertor per Abstauber für ekstatischen 08-Jubel.
Zwar beklagte der Pforzheimer Trainer anschließend in der Pressekonferenz, dass sich das Unentschieden wie eine Niederlage anfühle – angesichts zahlreicher verpasster Chancen, frühzeitig das 2:0 zu machen. Allerdings muss man dem entgegenhalten, dass auch nach dem 1:1 die Villinger eindeutig am Drücker blieben und auf den Siegtreffer drängten. Diesen hatte Sökler in der 89. Minute auf dem Kopf. Leider bekam er nicht genug Druck hinter den Ball, so dass Torhüter Altmann den Gästesieg gerade noch vereiteln konnte.
FC 08-Cheftrainer Steffen Breinlinger kommentierte das 1:1 Pforzheim wie folgt:
„Wir haben uns echt gut eingestellt auf Pforzheim. Sie waren auch überrascht, das hat der Trainer auch gesagt, von unserer Herangehensweise. Sie hatten die ersten 10 Minuten, Viertelstunde große Probleme gegen uns. Wir sind sehr gut und aggressiv eingestartet. Dann hat Pforzheim umgestellt. Dann wurde es relativ ausgeglichen mit Chancen hüben wie drüben. Pforzheim geht dann durch eine tolle Einzelleistung in Führung. Wir hatten das Problem, dass wir dann etwas den Plan verlassen haben. Wir haben dann korrigiert, was vor allem die bespielbaren Räume anbelangte, die wir besser nutzen und bespielen wollten. Das haben wir in der 2. Halbzeit besser gemacht. Und wir haben dann auch verdient über den Standard und den Nachschuss den Ausgleich erzielt. Mich freut es vor allem, dass wir insgesamt eine konstante Leistung gezeigt haben. Das war wirklich ein strukturierter, mannschaftlich geschlossener Auftritt, den wir in den letzten Wochen haben etwas vermissen lassen. Wir müssen konstant auf dem bestmöglichen Level spielen. Und das gelang uns heute sehr gut. Insofern war das einerseits ein gewonnener Punkt, andererseits aber auch ein hochverdienter Punkt. Jetzt gilt es, die nächsten Wochen nachzulegen. Jetzt geht es Mittwoch ums Weiterkommen im Pokal.“
FC 08 Villingen: Hoxha, Krieger (76. Minute Albrecht), Busam, Pintidis, Derflinger, Pfeifhofer (ab 90. + 4. Rudy), Sökler, Cristilli (ab 83. Yannick Spät), Liserra, Feißt (ab 46. Kevin Müller), Rinaldi (ab 90. Jonathan Spät).
Tore: 1:0 (26. Minute) Noah Lulic, 1:1 (85. Minute) Yannick Spät.
Schiedsrichter: Patrick Mattern (SRVgg Mannheim). Zuschauer: 402.