FC 08 kassiert bittere Niederlage in Frankfurt

Denkbar ungünstiger Einstand für den neuen Cheftrainer Steffen Breinlinger: Bei der U23 von Eintracht Frankfurt unterliegt ein völlig indisponierter FC 08 Villingen auch in dieser Höhe verdient mit 0:6.

Konnten die 08er in den Spielen zuvor wenigstens noch phasenweise trotz Niederlagen eine ganz ordentliche Leistung abrufen, so war gegen die jungen Adler nichts davon zu sehen. Von Beginn an standen die Villinger unter gehörigem Druck, konnten selbst so gut wie gar nichts in der Offensive entwickeln. Und man machte dem Gegner durch grobe technische Schnitzer auch noch zusätzlich das Leben leicht. So begünstigte Pindidis bereits in der 12. Minute das 0:1. In der 34. Minute spielte Enrico Kriegen einen völlig verunglückten und viel zu kurz geratenen Rückpass auf Torhüter Marius Kaiser. Und Wenig bedankte sich mit dem von den allermeisten der 714 Zuschauern umjubelten 0:2. Während die Villinger durch eine sehenswerte Einzelaktion von Cristilli lediglich einmal gefährlich vors Frankfurter Tor kamen (der Ball zischte knapp am linken Pfosten vorbei), hätten die Frankfurter bereits zur Pause gut und gerne höher führen können. Weitere Großchancen wurden entweder selbst vergeben oder durch den besten Villinger, Marius Kaiser, durch Glanzparaden verhindert. Einmal rettete Jonas Brändle per Kopf für seinen geschlagenen Keeper auf der Linie.

Dennoch schienen sich die 08er für die 2. Halbzeit einiges vorgenommen zu haben. Zunächst hatte man von der Körpersprache her den Eindruck, dass man nun – ähnlich wie schon in Mainz – etwas besser dagegen halten würde. Doch dann setzte sich die defensive Fehlerkette bei den 08ern leider fort. Die Folge war: Durch einen Doppelschlag von Inanoglu (49. Minute) und Hauswith (53.) stand es innerhalb kürzester Zeit 0:4 und die Partie war entschieden.

In der Folgezeit waren die Gäste aus dem Schwarzwald um Schadensbegrenzung bemüht. Doch die jungen Frankfurter, die sich offenbar noch an die schmerzhafte Hinspielniederlage in Villingen noch gut erinnerten, zeigten keine Gnade, spielten sich in einen Rausch und kamen durch Fenyö (83. Minute) und Farodid (83.) noch zu weiteren Treffern und machten mit dem 0:6 das halbe Dutzend voll. Fazit: Der FC 08 lieferte seine schlechteste Saisonleistung ab. Die U23 von Eintracht Frankfurt war in allen Belangen klar überlegen und fuhr einen hochverdienten Kantersieg ein. Angesichts dieser ernüchternden Niederlage umso bemerkenswerter, dass mit Holger Casna, Dirk Schneider und Dominik Seidt drei treue FC 08-Fans nach Frankfurt reisten, um den FC 08 am Ahorn Camp mit Zaunfahnen zu unterstützen (Foto: FC 08).

Die drei waren am Ende allerdings ebenso bedient wie der neue Cheftrainer Steffen Breinlinger, die die Niederlage anschließend wie folgt kommentierte:

„Glückwunsch an den Heimtrainer und an die Eintracht-Familie. Es war natürlich ein verdienter Sieg. Es war dynamischer, athletischer, automatisierter Tempofußball. Wir haben es von der ersten Minute an nicht geschafft, in irgendeiner Form Kontrolle in das Spiel reinzubekommen. Wir haben den Ballbesitz viel zu schnell hergegeben. Wir haben Mitte der ersten Halbzeit über zweite Bälle ein bisschen mehr Organisation und Struktur in das Spiel reinbekommen – ohne aber wirklich zwingend zu werden. In der zweiten Halbzeit haben wir umgestellt, aber auch das hat nicht gegriffen, weil wir einfach den Ballbesitz sehr, sehr schnell hergegeben haben. Hinzu kam, dass wir viele individuelle Fehler drin hatten, die die Eintracht eingeladen haben zu einer Vielzahl an Gegentoren. Von dem her ist es für uns natürlich ein gebrauchter Tag, weil wir uns natürlich viel vorgenommen haben auch im Hinblick auf das Pokalspiel am Mittwoch, das für uns sicherlich ein Höhepunkt darstellt. Es war ein sehr deutlicher Sieg der Eintracht, der auch in dieser Höhe verdient ist.“

FC 08 Villingen: Kaiser, Bruno, Krieger, Tadic, Sökler, Brändle (79. Heckmann), Derflinger (61. Boulachab), Zölle, Pintidis (61. Yilmaz), Alihoxha (46. Albrecht), Cristilli (83. Kulu).

Tore: 1:0 (12.) Kolbe, 2:0 (34.) Wenig, 3:0 (49.) Inanoglu, 4:0 (53.) Hauswirth, 5:0 (71.) Fenyö, 6:0 (83.)

Schiedsrichter: Dönges. Zuschauer: 714.