von Kai Blandin
Göppingen ist und bleibt kein gutes Pflaster für den FC 08 Villingen, der letzte Punktgewinn dort gelang vor nunmehr vier Jahren beim torlosen Remis. Diesmal setzte es für die Mannschaft von Trainer Marcel Yahyaijan eine 0:1-Niederlage, selbst in einer fast halbstündigen Überzahl wollte der Ausgleich nicht mehr gelingen.
Dass Yahyaijan zu Umstellungen in seiner Startformation gezwungen sein wird, war durch die Sperre von Mokhtar Boulachab nach dessen roter Karte gegen Holzhausen von vorne herein klar. Aber auch Jonas Brändle wurde nach seinen Problemen am Hüftbeuger nicht rechtzeitig fit, ebenso Stürmer Maxime Foulon.
Die erste Torannäherung der Partie verbuchte zwar Villingen bereits in der 3. Spielminute, als ein Schuss von Leon Albrecht etwas zu hoch geriet, den ersten Treffer aber erzielten die Gastgeber. Ausgerechnet der Ex-Villinger Anthony Mbem-Som, der später noch eine ganz andere Rolle spielen sollte, sorgte nach einer knappen Viertelstunde dafür. Wobei ihm die Sache dabei auch etwas zu leicht gemacht wurde. Nahezu ungehindert konnte er sich auf der Seite durchsetzen und aus 18 Metern abschließen. „Das war kein gutes Abwehrverhalten von uns. Der Rest dieses ersten Durchgangs verlief relativ ereignislos, viele Aktionen spielten sich im Mittelfeld ab“, berichtet Yahyaijan. Echte Chancen? Fehlanzeige. Kurz vor dem Seitenwechsel hatte die Mannschaft seines Trainer-Kollegen Gianni Coveli denn doch noch die Möglichkeit, den Vorsprung auszubauen. Doch der Versuch von Tim Schraml rauschte knapp am Pfosten vorbei. Somit blieb es bei dem knappen Ergebnis.
Zur zweiten Hälfte baute Yahyaijan die Grundformation in seinem Team leicht um, schickte Albrecht weiter nach vorne. „Mit zwei Stürmern wollten wir mehr Druck erzeugen“, so Yahyaijan. Und tatsächlich kam Villinger besser aus der Kabine, hatte in Minute 54 eine gute Gelegenheit durch einen satten Schuss von Jonas Busam aus gut 20 Metern. Aber auch der verfehlte sein Ziel. Nach einer Stunde Spielzeit dann eine Szene mit Rudelbildung vor dem Sechszehner der Schwarz-Weißen, bei der geschubst und gestoßen wurde, wohl einige Nettigkeiten ausgetauscht und in deren Folge Mauro Chiurazzi auf Villinger Seite sowie Antony Mbem-Som und Mergim Neziri bei Göppingen von Schiedsrichter Maurice Rummel in die Kabine geschickt wurden.
Klar, dass der FC 08, nachdem sich die Gemüter wieder etwas beruhigt hatten, nicht nur dank dieser numerischen Überlegenheit vehement auf den Ausgleich drängte. Doch vieles blieb Stückwerk, oft fehlten die nötige Ruhe und dadurch auch die Präzision bei den Zuspielen. Also sprang viel mehr als eine Kopfball-Chance durch den eingewechselten Dominik Emminger in der 78. Spielminute sowie ein Schuss an den Außenpfosten von Albrecht nicht heraus. „Gerade in Überzahl war dies zu wenig“, meinte Yahyaijan. Ebenso verständlich, dass die Gastgeber mit vielen Wechseln in der Schlussphase jede sich bietende Gelegenheit nutzten, um Zeit von der Uhr zu nehmen. Eine Taktik, die aufging. Denn Göppingen (Yahyaijan: „Da haben sich deren Erfahrung und Abgezocktheit für sie bezahlt gemacht“) rettete den Vorsprung und damit den Sieg bis zum Schlusspfiff. In seinem Gesamtfazit betonte der Villinger Trainer: „Unser Auftritt war nicht zu vergleichen mit der Intensität der ersten Halbzeit gegen Backnang oder dem gesamten Spiel gegen Holzhausen.“
FC 08 Villingen: Klose, Bruno (ab 76. Pintidis), Ovuka, Chiurazzi, Busam (ab 81. Cristilli), Stüber (ab 57. Hertrich), Ceylan, Alihoxha, Tadic (ab 70. Emminger), Albrecht, Diakité.
Tore: 1:0 (14.) Mbem-Som. Schiedsrichter: Rummel (Balingen). Zuschauer: 450.
Und hier der Nachbericht zum Spiel unserer Oberliga-Mannschaft in Göppingen von SchwarzWeiss TV und unserem Social Media-Redakteur Julian Singler: