Jubel bei Karl Armbrust und seinen Mannschaftskollegen nach dem sensationellen 2:0-Auswärtssieg beim Karlsruher SC am 7. September 1968.

Foto / Copyright: Archiv FC 08 Villingen / Herbert Schroff

Die fünfte Tür beim FC 08-Retro-Adventskalender beschäftigt sich mit einem der besten Torhüter der Nullacht-Geschichte: mit Karl Armbrust.

Er war der absolute Dauerbrenner beim FC 08 Vilingen zu Regionalliga-Zeiten. Zwischen 1966 und 1972 stand Karl Armbrust insgesamt 194 Mal zwischen den Pfosten der Schwarz-Weißen, verpasste lediglich 18 Spiele. Der Keeper war 1964 vom SV Vöhrenbach zum FC 08 gewechselt. Bereits ein Jahr zuvor erfolgte seine Berufung in die süddeutsche A-Jugendauswahl. Dort spielte er mit späteren Profis wie Horst Köppel (VfB Stuttgart/Borussia Mönchengladbach), Herbert Renner (1. FC Nürnberg), Horst Blankenburg (1860 München) und Herbert Kohlhäufl (1860 München/Borussia Dortmund) zusammen. Beim FC 08 stand er zunächst bei der A-Jugend im Tor, absolvierte in der Saison 1964/65 auch schon Einsätze in der ersten Garnitur. Ein Jahr später saß er als Ersatzkeeper von Fritz Weber in der ersten Mannschaft auf der Bank.

Der erfahrene Stammtorwart verletzte sich beim für die Meisterschaft in der Schwarzwald-Bodensee-Liga entscheidenden Spiel in Tuttlingen (3:2) fünf Minuten vor Schluss und der junge Armbrust hielt an seiner Stelle bis zum Schlusspfiff noch mit Bravour. Bei der anschließenden Aufstiegsrunde zur Regionalliga Süd ließ sich Weber ausgerechnet vor den beiden letzten Begegnungen in der hitzigen Partie in Forst (0:2) zu einer Tätlichkeit hinreißen und bekam eine Sperre aufgebrummt. Dadurch schlug die Stunde des jungen Karl Armbrust. Der leistete zu der Zeit seinen Grundwehrdienst bei der Bundeswehr ab. Doch über Beziehungen wurde erreicht, dass er für die beiden entscheidenden Spiele in Oberkirch (2:1) und vier Tage später zuhause gegen Normannia Gmünd (2:2) dienstfrei bekam. In beiden Begegnungen bestand Armbrust die Feuertaufe mit ausgezeichneten Leistungen und war auch einer der Garanten dafür, dass die Nullachter als Außenseiter den Aufstieg in die zweithöchste deutsche Spielklasse erreichten.

Mehr noch, er lief seinem Konkurrenten Fritz Weber danach den Rang ab, hütete fortan fast ausschließlich den Villinger Kasten. Der angehende Lehrer avancierte nicht nur zu einem absoluten Leistungsträger beim FC 08, sondern auch zu einem der besten Torhüter der Regionalliga. Ein besonderes Highlight war, als Karl Armbrust am 7. September 1968 im Karlsruher Wildparkstadion beim sensationellen 2:0-Auswärtssieg seines FC 08 eine blütenweiße Weste behielt (Foto). Nach dem Abstieg des FC 08 aus der Regionalliga wechselte er zum Freiburger FC. Dort spielte Armbrust noch bis zur Saison 1981/82 für die Breisgauer unter anderem in der zweiten Bundesliga und – man höre und staune – fuhr fast immer mit dem Fahrrad von Furtwangen nach Freiburg zum Training. Chapeau, Karl Armbrust! 

Weitere Beiträge aus der reichen 112-jährigen Geschichte des FC 08 findet Ihr an jedem Adventstag auf dem Facebook-Account des FC 08 Villingen sowie in der Chronik des Clubs „Ein Leben in Schwarz-Weiß“, die für nur 5 Euro erhältlich ist.

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